Am 5. Mai 2018: Die einzige berechenbare und deshalb weitaus weniger manipulierte wirtschaftliche Komponente, sind die Kryptowährungen. Ihr Gesamtmarkt steht heute bei 465 Milliarden Dollar und scheint sich gerade wieder zu konsolidieren. Der Bitcoin kostet 9834 Dollar und Ethereum liegt bei 808 Dollar. Steem verliert leicht und landet heute auf dem 31. Platz. Damit wäre das Wichtigste für heute bereits geschrieben, doch leider sind die Kryptowährungen nur ein winziger Ausschnitt aus der Weltwirtschaft. Und die tickt nun zusehends komplett aus. Anders kann man das kaum noch umschreiben. Was gestern wieder über die Bühne ging, macht nur noch aus der Sicht der Betreiber unserer Raubwirtschaft einen Sinn. Als Elon Musk einen blutigen Short-Squeeze ankündigte, hatten viele noch darüber gelacht. Doch seine Nähe zu den Machthabern zahlte sich gestern für ihn aus. Und alles begann wieder einmal nach dem Börsenschluß in Europa und es hatte nichts mit den gestern veröffentlichten Daten über die gefälschte Arbeitslosenquote in den USA zu tun. Es war einfach nur ein Schlachttag an der Börse und dabei kam es zum größten Short-Squeeze seit dem 29. Juni 2016 nach dem EU-Referendum der Briten. Der Volatilitätsindex VIX sackte zunächst auf den Wert von 10 ab und erholte sich bis zum Börsenschluß wieder auf 14. Doch wenn wir seinen Verlauf in den letzten Wochen betrachten, dann sehen wir große Ähnlichkeiten zum 9. März als ebenfalls die Zahl der Gehaltsempfänger veröffentlicht wurde und es anschließend mit dem Wert des VIX deutlich nach oben ging. Die Banken hatten von dieser Veranstaltung unter dem Strich nichts, weil sie im roten Bereich verblieben. SocGen, BNP und HSBC enttäuschten in dieser Woche jedenfalls ihre Anleger. Die Aktien der FANGs stiegen zwar wieder an und auch der Tiefflieger Tesla konnte seinen vollständigen Niedergang noch einmal hinauszögern. Die „Stärke“ der Tech-Aktien und die Schwäche der Finanzwerte trieb das Verhältnis von S&P Tech zu den Finanzwerten auf einen neuen Höchstwert hinauf, wie man ihn seit dem Dotcom-Debakel zur Jahrtausendwende nicht mehr sah. Die Aktien und die US-Staatsanleihen entkoppelten sich nach dem Beginn des Short-Squeeze wieder einmal und ihr erneutes Zusammentreffen dürfte interessant werden. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen verzinsen sich nach wie vor unterhalb der 3%-Grenze, aber die Ertragskurve der US-Staatsanleihen mit Laufzeiten von 2 und 10 Jahren ging wieder nach unten. Der Bloomberg-Dollar-Index stieg auch in der dritten Woche in Folge an und löste dabei erste Probleme in den Schwellenländern aus. Der argentinische Peso war der Währungsverlierer der Woche. Er stürzte um 6% ab und dies bei einer Zinserhöhung von 12,75%. Die Argentinier verlieren deshalb zum zweiten Mal in diesem Jahrtausend ihre kompletten Ersparnisse. Sie bleiben erstmals jedoch mit ihren Erfahrungen nicht allein. Der WTI-Rohölpreis erreichte pünktlich zum Wochenende mit 69,78 Dollar pro Faß ebenfalls einen neuen manipulierten Höchstwert. Letztmals notierte er im zweiten Halbjahr 2014 auf diesem Niveau. Wichtig ist bei diesem ganzen Affentheater, dass sich das Smart Money weiterhin aus den Aktien verabschiedet. Und allein schon aus dem Umstand heraus, dass früher entweder der Dollar anstieg und der Rohölpreis dabei sank, kann man Rückschlüsse auf den tatsächlichen Zustand der Weltwirtschaft ziehen. Es ist mittlerweile einiges außer Rand und Band geraten. Und zusätzliche Manipulationen sind in einer solchen Situation nicht unbedingt angeraten, weil sie das Chaos nur noch erhöhen. Wir werden also notgedrungen weitere spektakuläre Handelstage an den Börsen erleben, bis schließlich etwas völlig außer Kontrolle gerät und davonfliegt.
Die Leitmedien sind weiterhin zur Verbreitung einer heilen Welt angehalten worden. Deshalb berichtet der Südkurier aus Konstanz heute prominent auf seiner ersten Seite über das Problem der Wölfe im Nordschwarzwald, nachdem man sie im letzten Jahr noch ganz leidenschaftlich herbeirief. Dabei müsste doch eigentlich den meisten Zeitgenossen die Geschichte vom Rotkäppchen aus den Kinertagen bekannt sein. Man wusste also ganz genau, wie diese Geschichte enden würde und schwieg absichtlich dazu. Ähnliches werden wir auch mit unserer simulierten Wirtschaft mittelfristig erleben. Spiegel-Online hat im heutigen Newsletter wieder einmal nur Boulevard-Journalismus auf seinen besten Plätzen zu bieten. Erst im Wirtschaftsteil ganz weit unten und hinter dem Sport, lesen wir etwas von einer Konjunkturschwäche in den USA. Die Arbeitslosenzahl befindet sich jedoch angeblich auf dem tiefsten Stand seit 17 Jahren. Solche Widersprüche entstehen auch nur dann, wenn Lügen auf andere Lügen treffen. Also erstens berichtete Spiegel-Online noch im letzten Monat von der boomenden US-Konjuktur. Über einen Konjunktureinbruch in den USA hat uns Spiegel-Online niemals informiert und der würde sich schon vor seiner Bekanntgabe auf die Arbeitslosenzahlen auswirken. Aus dieser vermeintlich besseren Zeit stammen wohl auch die Arbeitslosenzahlen, weil wir in Wirklichkeit sowohl in Deutschland als auch in den USA die höchsten Arbeitslosenzahlen seit der Weltwirtschaftskrise im letzten Jahrhundert verzeichnen. Und die Konjunktur hat weder in den USA noch in Deutschland in diesem Jahrtausend einen nennenswerten Aufschwung erlebt. Es handelt sich bei den Arbeitslosenzahlen diesseits und jenseits des Atlantiks seit Jahrzehnten um pure Fiktion.