Reise-Blog #10: Klettern in Chulilla - Cherales

Am nächsten Tag kaufen wir uns den Kletterführer und fahren in den Sector Cherales. Dieser lockt mit einfachen Routen und scheint etwas abgelegen zu sein. Wir fahren also über eine Schotterpiste, die irgendwann direkt an einer Mandarienenplantage endet. Umringt von Felsen und den üpig behängeten Mandarienenbäumen beschließen wir, hier eine Weile zu bleiben.

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Der Zustieg zum Fels ist super kurz, die Routen machen mega Spaß und sind gut abgesichert. Was will man mehr. Da die Sonne doch ganz schön brennt und dann auch schnell untergeht sind wir immer nur bis ca. 15 Uhr am Fels. Der Parkplatz vom Klettergebiet leert sich gegen Abend, sodass wir alleine dort sind.

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Am zweiten Abend steht noch ein kleiner Ford Fiesta auf dem Parkplatz. Ich frage mich schon, ob die wohl auch über Nacht hier bleiben. Oder vielleicht springt ja das Auto nicht an? Am nächsten morgen steht das Auto immer noch da und zwei Schlafsäcke hängen über den Türen. Haben die beiden hier übernachtet? Ich kann es kaum glauben. Beide sitzen auf der offenen Motorhaube und frühstücken. Vielleicht doch ein Motorschaden. Constantin geht mal rüber und fragt. Es stellt sich heraus, dass das ältere Pärchen mit voller Absicht hier übernachtet hat. Die beiden sind für 3 Monate in der Gegend um Valencia unterwegs. 3 Monate in einem Ford Fiesta! Dagegen kommen wir uns in unserem Bus richtig luxoriös vor und alles war wir dabei haben erscheint uns fast überflüssig. Aber die beiden mögen den Verzicht und machen das öfter so. Ein paar Monate im kleinen Auto zum klettern unterwegs und dann fliegen sie wieder nach Hause und klettern dort weiter. Wir quatschen noch ein bisschen und erfahren, wo man noch gut klettern, einkaufen und Wasser holen kann. Wir sind sehr fasziniert von dieser Art zu Reisen, sind uns aber sicher, dass wir unseren Bus nicht gegen so ein kleines Auto tauschen wollen.
Nach zwei Klettertagen machen wir Pause und nutzen den Tag zum Wäsche waschen im Bach. Das Wasser ist zwar super kalt, aber die Wäsche ist danach sauberer als gedacht.

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Am Auto bastel Constantin noch schnell eine Wäscheleine. Dazu steckt er zwei Bambusstäbe in die offenen Streben unseres Dachgepäckträgers und spannt ein paar Schnüre dazwischen. Schnell ist die Wäsche aufgehängt und auch schon der halbe Tag rum. Irgendwie dauert alles immer länger als zu Hause. Aber das macht nichts. Wir haben ja Zeit und Alltagsaufgaben machen irgendwie auch mehr Spaß.

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Zum Abendessen gönnen wir uns noch einen Wein, wobei wir die Flasche gegen Marsu verteidigen müssen, die kleine Schnapsdrossel. Abends überlegen wir noch, ob wir die Wäsche über Nacht besser abhängen sollen. Wir entscheiden uns dagegen, denn sie ist noch nicht ganz trocken und die letzte Nacht war nicht so windig. Das war eine schlechte Entscheidung. Es wird doch super windig, sodass wir nachts im Schlafanzug und mit Stirnlampen bewaffnet zwischen Büschen rumhüpfen um unsere Wäsche wieder einzusammeln. Ich finde die ganze Situation sehr amüsant, Constantin ist nicht so begeistert. Da wir aber eh wach sind, nutzt er die Gelegenheit um ein paar Nachtaufnahmen zu machen und seine Stimmung wird auch wieder besser.

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Die nächsten Klettertage sind wunderschön und langsam fühlen wir uns auch sicherer am Fels. Außerdem genießen wir die Sonne und freuen uns, dass sich unser Bus richtig schön aufwärm und die Feuchtigkeit von der Nacht schnell verschwindet. Auch unsere Solaranlage arbeitet ohne Ende. So viel Strom muss man erstmal verbrauchen.
Einmal holen wir noch frisches Wasser. Das gute Flusswasser muss leider erst 15 Minuten zum Auto getragen werden. Da können 20 Liter schon mal schwer werden. Aber ich finde unterwegs eine Mandarine von der Plantage, freue mich darüber und der Weg erscheint gleich viel kürzer.

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