Die große Krise von 2018 - Über die Kunst des wirtschaftlichen Aussitzens

Am 10. Mai 2018: Der Gesamtmarkt der Kryptowährungen befindet sich heute bei 434 Milliarden Dollar weiterhin in seiner Konsolidierungsphase. Die Vorzeichen stehen heute zwar mehrheitlich auf grün, aber sie sind mickrig. Der Bitcoin steht heute bei 9301 Dollar und sein Wachstum beträgt karge 2,2%. Aber sein Marktanteil nahm wieder leicht auf 36,5% zu. Steem rudert noch immer auf dem 32. Platz herum und hat ähnlich wie der Gesamtmarkt noch keine endgültige Fluchtrichtung gefunden.

Dies kann man von den amerikanischen Börsen nicht behaupten. Sie suggerierten gestern den naiven Anlegern eine Trendwende und dies ist bestenfalls ein frommer Wunsch. Der Volatitlitätsindex VIX wurde zwar auf den Wert von 13 herabgedrückt und die Aktien stiegen tatsächlich auf breiter Front an. Aber dies ist lediglich ein Strohfeuer, insbesondere bei den Bankaktien. Doch die deutschen Leitmedien sahen gestern bereits wieder helles Licht am Ende des Tunnels der Deutschen Bank. In Wirklichkeit war es jedoch nur der entgegenkommende Transrapid. Denn das Verhältnis der S&P Techwerte zu den Finanzwerten stieg zu neuen Höhen an, welche man seit der New Economy Blase nicht mehr gesehen hatte. D.h. die Werte der Finanzkrise von 2008 wurden bereits längst überboten. Die amerikanischen Rüstungsaktien lagen gestern zwar noch im grünen Bereich (nach der Iranankündigung von Trump), gingen aber schon wieder nach unten.

Die Zinsen der US-Staatsanleihen gingen als böses Omen wieder nach oben und die zehnjährigen US-Staatsanleihen überschritten wieder die 3%-Marke, aber den Aktien war dies egal. Und dies sollte einen stutzig machen. Der Bloomberg-Dollar-Index blieb gestern unverändert, weil er zunächst anstieg und dann wieder abgeben musste. Dafür ging es mit dem Ringgit in Malaysien aufgrund der dortigen Wahlergebnisse tief in den Keller hinunter. Nur der WTI-Rohölpreis erklomm gestern mit 71,72 Dollar pro Faß neue Höhen, welche er auch weiterhin einigermaßen stabil halten kann. Man sollte deshalb sein Auto laufend volltanken, denn günstiger werden die Benzinpreise so schnell nicht mehr.

Am heutigen kirchlichen Feiertag stehen uns lediglich die Onlineausgaben der Leitmedien zur Verfügung. Spiegel-Online berichtet in seinem ersten Artikel über den Angriff Israels auf iranische Militärziele in Syrien. Man rührt also wieder die Hamburger Kriegstrommeln ganz heftig, indem man im zweiten Artikel schon wieder etwas von einem Atomkonflikt schreibt. Vor zwei Monaten war es noch Nordkorea und jetzt ist es angeblich der Iran. In zwei Wochen wird dann schon wieder die nächste Sau durch das globale Dorf getrieben und dann sind es womöglich wieder die Russen. Man kann diese "Meldungen" deshalb längst nicht mehr Ernst nehmen. Es handelt sich dabei schon seit Jahren um bewährte Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Problem: Dem Ende eines Kreditzyklus. Bei den dreimonatigen amerikanischen T-Bills steigen die Zinsen jedenfalls kontinuierlich an. Aufgrund der kurzen Laufzeit lassen sie sich erkennbar nicht manipulieren. Man muss sich also kurzfristig verschulden, um den Kopf noch einigermaßen über Wasser halten zu können. Das hört sich nicht unbedingt solide an. In seinem „Wirtschaftsteil“ beschäftigt sich Spiegel-Online mit dem steigenden Ölpreis. Die Hamburger führen dies auf den Irankonflikt zurück, welches beim Blick auf die Entwicklung der letzten 12 Monate aber leicht zu wiederlegen ist. Es gibt andere Gründe für den Anstieg des Ölpreises, welche Spiegel-Online anscheinend nicht kennt. Im dritten Artikel beschäftigt man sich dann noch mit dem Fall Opel, will jedoch die wirkliche Brisanz nicht wahrhaben. Opel kämpft ebenfalls seit Jahren um seine Existenz und stirbt gerade in aller Öffentlichkeit einen stillen Tod.

Den wirklichen Knaller liefert aber wieder einmal Christian Lindner von der FDP, welcher die nicht stattfindenden zusätzlichen Steuereinnahmen an die Bevölkerung ausschütten will. Wann hat der Staat denn jemals auch nur einen Cent an uns verschenkt? Ich bin seit Ende der fünfziger Jahre in diesem Land ansäßig und das hat es in dieser Zeit noch nie gegeben. Weshalb also gerade jetzt und zur finanziell ungünstigsten Zeit?

Wir leben in einer Raubwirtschaft und wenn es nichts mehr zu stehlen gibt, brechen diese Systeme wie Kartenhäuser in sich zusammen. Man kann deshalb nichts weiter machen, als das Ende möglichst lange hinauszuschieben. Irgendwann ist der Tag der Abrechnung und dann muss erst wieder etwas erwirtschaftet werden, bevor es sich die Parasiten erneut bequem machen können und der ganze Zirkus von vorne beginnt.

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