Es gibt wieder Neuigkeiten vom ADFC e.V.
Am Weltfahrradtag hat ein Bündnis von Parteien und Verbänden in Bayern, einen neuen Radentscheid angekündigt. Dieser soll am 16. Juni starten.
Das Volksbegehren soll bereits versprochene Radverkehrsförderung auch gesetzlich verankern.
Hintergrund ist, dass das Land Bayern schon 2017 das Ziel gesetzt hat, den Radverkehr von 10 % auf 20 % bis zum Jahr 2025 zu steigern. Dafür ist natürlich wichtig, die Infrastruktur für Räder auszubauen und das Radfahren attraktiv zu machen. Wer möchte schon gerne die 5 km zur Arbeit fahren, wenn man keinen Platz zwischen den Autos durchzufahren.
Von dem Ziel auf 20 % zu kommen, hat man übrigens schon 1 % geschafft in 5 Jahren. Fehlen nur noch 9 % in 2 Jahren.
Man könnte natürlich sagen, dass die Menschen nicht fahren wollen und zu bequem sind. Und ja das könnte zu einem Teil stimmen. Aber wenn man es nicht müde wird, zu erwähnen, dass Radfahren gefährlich ist, die Radwege ständig zugeparkt sind, dass man immer wieder mal "nur kurz" auf dem eh schon engen Wegen hält um seine Einkäufe zu erledigen, man mit SUVs an Radfahrern nur mit einem Abstand von 30 cm vorbeirauscht, wer will sich dann schon auf so einen Drahtesel schwingen?
Und zum Thema Gefährlich: Es gab vor kurzem eine Campagne, in dem Erklärt wurde, wie gefährlich es ist Kinder auf und in (Lasten)Rädern mitzunehmen. Ich hab noch nie gemerkt, dass diese Kinder gefährlich sind. Man hätte besser erklären sollen, wie gefährlich es für Kinder ist, Autos zu bewegen.
So, und da diese Versprechungen mit der Infrastruktur nur Versprechungen waren, muss jetzt mal wirklich was passieren.
Also: SAVE THE DATE! Ab dem 16.Juni in Bayern startet der Volksentscheid zum Thema Radfahren. Damit auch Kinder mal ohne große Gefahr mit dem Rad zur Schule fahren können.
Der folgende Text ist 1 zu 1 kopiert von der offiziellen ADFC Seite: https://www.adfc.de/
Zum Weltfahrradtag am 3. Juni 2022 kündigt ein Bündnis aus Verbänden und Parteien einen bayernweiten Radentscheid ab dem 16. Juni an. Durch das Volksbegehren soll endlich der fehlende Rahmen für eine echte Radverkehrsförderung geschaffen werden.
Etwa 15 Personen in blauen Aktions-T-Shirts präsentieren auf einem Platz in München das Transparent des Radentscheids Bayern.
Ein breites Bündnis von Verbänden, Parteien und Initiativen hat einen Radentscheid für Bayern angekündigt. Ziel ist ein Radgesetz, das die Staatsregierung und Kommunen verpflichtet, umweltfreundliche Mobilität praktisch umzusetzen.
Anlass ist der schleppende Fortschritt bei der Radverkehrsförderung. Die Staatsregierung hat sich 2017 das Ziel gesetzt, den bayernweiten Radverkehrsanteil bis 2025 von zehn auf 20 Prozent zu verdoppeln. Bis jetzt ist der Radverkehrsanteil aber nur um ca. einen Prozentpunkt auf elf Prozent gestiegen.
Lokale Radentscheide zeigen kaum Wirkung
Umfragen und die über 240.000 Unterschriften, die die Radentscheidbewegung für eine bessere und sichere Radinfrastruktur in elf bayerischen Städten gesammelt haben, belegen, dass die Menschen in Bayern mehr Radfahren und bessere Bedingungen hierfür wollen.
Vor Ort geht die Umsetzung der Radentscheide allerdings kaum voran, weil Geld und Personal fehlen und überholte Richtlinien und Straßenverkehrsgesetze rasche Verbesserungen der Radinfrastruktur verhindern. Zudem ist es den Städten und Gemeinden weitestgehend allein überlassen, ob und wie sie den Radverkehr fördern. Sie bekommen dabei zu wenig Unterstützung vom Freistaat.
Infrastruktur-Flickenteppich
Das Ergebnis ist – sofern überhaupt vorhanden – ein Flickenteppich unterschiedlichster und meist nicht ausreichender Radwege. Die Kombination von Rad und ÖPNV wird Radfahrenden in Bayern ebenfalls alles andere als leicht gemacht: Radwege, Abstellanlagen und Radmitnahmemöglichkeiten fehlen oder sind häufig so dürftig und unsicher, dass sie nicht zum Radfahren einladen.
Breites Bündnis für bayerischen Radentscheid
Getragen wird der Radentscheid Bayern vom ADFC Bayern, vom bayerischen Landesverband des VCD und den elf kommunalen bayerischen Radentscheiden. Im Bündnis wirken der BUND Naturschutz und fünf bayerische Landesverbände politischer Parteien mit.
Ziele für den Radverkehr
Der für ein Volksbegehren erforderliche Gesetzentwurf des Bündnisses verfolgt u. a. folgende Ziele für eine bessere und sichere Radinfrastruktur:
Der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr soll bis 2030 bayernweit 25 Prozent betragen.
Der Sanierungsstau bei der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur wird behoben. Bei allen Baumaßnahmen und Sanierungen wird eine bedarfsgerechte, sichere und möglichst kreuzungsfreie Radverkehrsführung geplant, die auch die Bedürfnisse jenseits des „normalen“ Zweirads berücksichtigt, wie von Familien mit Lastenrädern oder Kinderanhängern oder von Menschen mit Spezialrädern für körperliche Einschränkungen.
Das Ziel der „Vision Zero“ (= keine Verkehrstoten mehr) wird ernsthaft verfolgt. Oberste Priorität müssen hierfür die Schwächeren im Verkehr haben – z. B. durch Tempobeschränkungen und klar vom Kfz-Verkehr getrennte Führung der Fuß- und Radwege.
Der umweltfreundliche Verkehr wird vorrangig ausgebaut und lässt sich gut kombinieren – auch auf dem Land (Verbesserung der Abstellanlagen, Radinfrastruktur und Radmitnahme).
Die seit vielen Jahren versprochenen kreuzungsfreien Überland-Radwege (sog. Radschnellverbindungen) müssen endlich Realität werden.
Flächenversiegelung für den Verkehr wird sorgfältig abgewogen.
Unterschriftensammlung ab 16. Juni
Die Unterschriftensammlung beginnt am 16. Juni 2022 auf dem Münchner Tollwood-Festival und in vielen Städten und Gemeinden Bayerns.
Wann, wie und wo unterschrieben werden kann, ist auf https://radentscheid-bayern.de/mitmachen zu finden.