Die Karlskirche

Liebe Leser,
die Wiener Karlskirche gilt als eine der bedeutendsten Barockkirchen nördlich der Alpen und ist eines der Wahrzeichen Wiens, obwohl sie nicht so oft auf den Listen der Touristenführer steht wie Schönbrunn oder die Hofburg. Zum Glück, denn sonst wäre dort noch mehr los. Obwohl zentrumsnah, verirren sich an diese Stelle weit weniger Touristen als an die nahe Staatsoper.
Meist chillen hier junge Menschen rund um den kleinen Teich vor der Kirche, vor allem bei schönem Wetter.
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Die Karlskirche ist dem Pestheiligen Karl Borromäus (1538-1584) geweiht, nachdem Karl VI. während der Pestepidemie 1713 gelobte, eine Kirche bauen zu lassen. Tatsächlich war die Epidemie 1714 zu Ende, und bald darauf begann man mit den Planungen. Der Entwurf von Fischer von Erlach setzte sich durch und bis 1739 war die Kirche fertiggestellt. Die beiden markanten Säulen sind mit Szenen aus dem Leben von Karl Borromäus verziert und haben die Trajansäule in Rom zum Vorbild. Der antike Bezug zeigt sich auch in Vorbau zum Hauptportal, das einem römischen Tempelportikus ähnelt.
Im Inneren herrscht aber barocker Prunk vor.
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Der Innenraum der Kirche ist jetzt wieder in seiner Gesamtheit zu bewundern. Von 2002 bis 2022 war hier eine Liftkonstruktion untergebracht, mit der Besucher bis hinauf in die elliptische Kuppel (auf über 70m Höhe!) gebracht wurden, um das Fresko (und die Restaurierungsarbeiten in Echtzeit) aus der Nähe zu betrachten. Das war zwar interessant, störte aber den Gesamteindruck enorm. Wie das ausgesehen hat, kann hier im post von @vieanna nachsehen (habe ihn erst über pinmapple entdeckt).

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Leicht bekleidete Engel trifft man hier öfter.
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Erstaunlich, dass man von vor fast 300 Jahren nichts einzuwenden hatte gegen eine nackte weibliche Brust, und heute so etwas offenbar den Menschen nicht mehr zugemutet werden kann.

Die Orgel stammt aus 1739, wurde aber seither öfter umgebaut, das Fresko im Tonnengewölbe wurde von Johann Michael Rottmayr aus Salzburg gemalt.
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Blick von der Orgelempore.
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Der Hauptaltar.
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Das runde Glasfenster mit dem hebräischen Tetragramm symbolisiert Gottes Allmacht und durch seinen warmen Gelbton gleichzeitig Gottes Liebe (Quelle).
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Das Kuppelfresko stammt ebenfalls von Johann Michael Rottmayr.
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Im Detail: Die Fürbitte von Karl Borromäus, unterstützt von Maria.
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In einem Seitentrakt befindet sich eine kleine "Schatzkammer".
"Heilige Familie, angebetet von Kaiser Maximilian I. und Kaiserin Anna", Prag, um 1620
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Ein etwas bizarres Gemälde. Das Kaiserpaar betet Jesus an (zumindest Anna, Maximilian schaut eher gelangweilt drein), während der Hl. Josef rechts mit grimmiger Mine ein Buch liest.

Blick von der Aussichtsterasse auf den Resslpark. Ganz links ist die technische Universität (TU). Das Gebäude rechts hinten ist der Musikverein, etwas links davon ist der 136m hohe Südturm des Stephansdoms zu erkennen.
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Von dort oben kann man die Kapitelsäulen in ihrer ganzen Pracht bewundern.
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Hier nochmal die Kirche im Abendlicht.
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Wo?
Kreuzherrengasse 1, 1040 Wien

Wann?
Montag-Freitag 7.30-19.00 Uhr
Samstag 8.30-19.00 Uhr
Sonntag 9.00-19.00 Uhr

Tickets (zum Besuch der Aussichtsterasse, der Orgel und der Schatzkammer): 9,3€

all pics by @stayoutoftherz

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