Helle Aufregung im Hause Muelli, zumindest bei der kleinen Hunde Dame XL.
Ja, tatsächlich ist das ihr richtiger Name, ihrer Größe wegen.
Da aber gerade die Nichtportugiesen Probleme damit haben ihn richtig auszusprechen, zum X sagt man hier nicht „ ix „ sondern „ schisch „ daher nicht „ ix el „ sondern „ schisch el „ .
Schnell wurde aus dem „ schisch el „ eine Gisel und ehe sich die Hündin versehen konnte, hieß sie, zumindest bei den Ausländern, Gisela.
Blickt ihr noch durch?
Das ist aber kein Grund zur Aufregung, vielmehr war es der angekündigte Besuch von Miss Minnie, dem mobilen Frisör Salon für Hunde, der Gisela ein wenig nervös werden ließ, sie spürte irgendwie, das etwas Ungewöhnliches bevorstand.
Dies manifestierte sich darin, das die Kleine, kurz bevor die Hairdresserin eintraf, unauffindbar war.
Normalerweise entfernt sie sich nicht alleine weit vom Haus und kommt auf Zuruf sofort angeflitzt.
Diesmal half kein pfeifen und kein rufen, der Hund war weg.
Das Liebchen, Bob der Rüde und ich, schwärmten aus, jeder in eine andere Richtung, beziehungsweise schwirrte Bob in alle Richtungen.
Dann der erleichterte Schrei des Liebchens, „ ich habe Sie „.
Der Rüde quittierte die frohe Kunde, mit einem nicht enden wollenden Freuden Gebell und hüpfte zufrieden um die stolze Finderin herum, die die Flüchtige auf dem Arm trug, während ich oben in der Einfahrt die Frisörin ankommen sah und zum Liebchen herüber brüllte, das sie Gisela gut festhalten soll, es ginge gleich los.
Kurz darauf, stand der Salon für schöne Hunde vorm Haus.
Liebchen verriet mir noch, das sich die kleine Ausreißerin, die jetzt nicht mehr von ihrer Seite wich, im Yoga Zelt versteckt hatte.
Eine maskierte Frau, die in ihrer Krankenschwester Tracht eher an eine OP Schwester erinnerte, als an eine Hundefrisörin, stieg aus dem Auto aus.
Als sie mich mit dem Handy im Anschlag erblickte, bat sie darum nicht fotografiert zu werden, ich gehorchte.
Nachdem ich das Verlängerungskabel in ihren Wagen gelegt hatte, verschwand sie singend mit der kleinen Gisela im Inneren und machte sich an die Arbeit.
Während ich mich, noch immer etwas eingeschnappt wegen des Foto Verbots, nicht mehr in die Nähe der fröhlich auf die Hündin einredenden Frisur Künstlerin wagte, behielt Bob sie im Auge und wich seiner kleinen Kameradin XL nicht von der Seite.
Die Einladung, der munter die Schere schwingenden Portugiesin, doch hereinzukommen, war ihm wohl aber etwas unheimlich und trotzdem verharrte er, den Blick stets nach drinnen gerichtet, stur vor der Tür, immer ein Auge auf seine kleine Ziehmutter XL gerichtet und bereit einzugreifen, sollte sich Miss Minnie bös verschneiden.
Im Wageninneren wurde wieder laut gesungen, das summen der Haarschneidemaschine erklang und etwa 10 Minuten später, hüpfte eine kurz geschorene, wohlriechende und sichtlich erleichterte Gisela aus dem Wagen und präsentierte sich uns in ihrer neuen Pracht.
Liebchen zahlte die vorher vereinbarten 25 Euro, die gute Frau stieg ins Auto und fast sah es so aus, als wäre es geschafft.
Doch plötzlich stieg die agile Frisörin wieder aus, kam zurück und drückte mir 10 Euro in die Hand, die ich etwas verdutzt annahm.
Sie hatte ja nicht ahnen können, das der Hund den es zu frisieren galt so klein ist, ließ sie mich wissen und für eine viertel Stunde Arbeit 25 Euro zu kassieren, das hielte sie dann doch für unverschämt.
Jetzt war ich sprachlos, so etwas erlebt man schließlich nicht alle Tage, bedankte mich und fragte vorsichtshalber noch mal nach, ob ich denn die Bilder ihres Hundehaarigen Wagens veröffentlichen dürfe.
Na klar doch, wenn ich nichts böses darüber schreiben würde, sagte Sie, lachte und verschwand, singend in ihrem Auto … die liebenswerte Miss Minnie.
Bitte fragt mich bitte nicht, warum eine Stylistin für den gepflegten Hund, auf meinem Hof einfährt!
Da habe ich nichts zu melden, ist halt so ein Mädchen Ding im Haus, worauf ich keinen Einfluss habe. 😎
FOTOS: @muelli