Ständiges, latentes Meerweh


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oder meine Liebe zum Meer,

kennt Ihr diese Sehnsucht nach dem Meer? Den Strand jedes Mal mit Wehmut zu verlassen. Ein Verlangen, das durch nichts anderes so ganz gestillt werden kann? Alles ist nur ein Ersatz und das das Meerweh mehr oder weniger latent vorhanden.

Zweifellos ist ein Bergsee wunderschön! Wenn er glatt ist, wie ein Spiegel und sich die Berge samt allen landschaftlichen Details darin klar abbilden. Es ist herrlich dort einzutauchen und danach fühlt man sich besser und reiner als nach der schönsten Luxusdusche, während die Haare weicher sind, als nach der edelsten Haarkur.

Aber dennoch fehlt mir irgendwann etwas, was keiner so richtig nachvollziehen zu können scheint. Das Meer, und ich rede ganz speziell von unserer Küste. Über meine Vorlieben, wann ich mich für die Nord- oder Ostsee entscheide, schreibe ich ein anderes Mal ausführlicher und bleibe hier pauschal bei der See.

Es wird leider sehr viel Mist ins Meer gekippt, wer weiß worin man dann badet, türkisblau wie der Bergsee ist es nur an gewissen Stellen, das Wetter ist oft nass und rau und überall dieser Sand, der mit dem Salzwasser auf der Haut klebt. Das sind so die Dinge, die Viele zu bemängeln haben. Die Quallen, ich habe die Quallen vergessen - doch mich schreckt das alles nicht ab.

Auch, wenn ich die sonnigen Tage mit der leichten Meeresbriese sehr genieße, fühle ich mich dort immer glücklich, wenn die Wellen vom Wind getrieben werden und jede anders aussieht, obwohl sie sich doch in einem Rhythmus zu bewegen scheinen, dann kann ich sie lange beim Tanzen beobachten und meinen Gedanken nachhängen.

Nichts bläst mir den Kopf besser frei, als die Böen am Strand. Wenn der Wind an meiner Kleidung und an meinen Haaren zerrt und ich die Raue Seeluft im Gesicht spüre, als würde sie alles abreiben. Es ist für mich einfach nur beruhigend und heilsam. Weder Kälte, Regen noch sandiger Wind vertreiben mich von dort so schnell.

Ich saß auch schon im Winter mit warmer Schneehose an der Wasserkante, habe nachgedacht, während ich die Schaumkronen auf den Wellen beobachtet habe und zusah wie sie sich immer neu und scheinbar an gleicher Stelle stehts wieder brachen.

Ich mag es in der Brandung zu stehen, um die Kraft der Wassermassen spüren zu können. Ich kann mich ausweinen, während ich auf einem schmalen Streifen, der Sandbänke sitze, die bei niedrigem Wasserstand erscheinen. Selbst wenn ich Sturzbäche an Tränen weine, dann scheint das dem Meer nichts auszumachen, dass sie in ihm verschwinden. Es ist einfach nur da und tröstet mich mit seinem rauschen und dem Wellenspiel, bis meine Tränen versiegt sind und der Wind meine Wangen getrocknet hat.

Dort gewesen zu sein hat einfach immer gut getan und ich gehe mit Kraft wieder vom Strand, wenn auch jedes Mal mit einem kleinen Abschiedsschmerz, selbst wenn es nur bis zum nächsten Tag ist. Wenn ich keinen Zeitdruck habe gehe ich erst, sobald es mir viel zu kalt wird, oder sonst irgendetwas in diese Richtung vorliegt. Eigentlich bin ich immer zu weit weg, vom Meer und nun fragt Ihr Euch bestimmt was zu weit ist, nicht wahr?

Das Meer zu riechen ist super, aber es reicht nicht, auch es nur von Weiten zu sehen ist noch nicht genug, genauso wenig wie mit dem Schiff darüber zu fahren.

Denn manchmal muss ich direkt zur Wasserkante, um die zarten auslaufenden Wellen zu spüren, oder mich einfach nur flach aufs Wasser legen und treiben lassen ab und an bis zum Grund tauchen oder einen Handstand machen. Salzwasser fühlt sich weniger weich an als Süßwasser, wie ich finde und wenn die See etwas rauer ist und die Wellen gegen meinen Körper schlagen, dann kann ich diese Kraft spüren.

Ein Traum wäre natürlich so ein Bett am Stand, wobei ich auch sehr gerne im Sand liege. Perfekt wäre es dann, wenn dieses auf einer kleinen Sandbank stünde, oh ja ich möchte einmal auf einer Sandbank schlafen, egal ob mit oder ohne Bett.

Ich bin wirklich nicht diese Strandtussi, die sich im Grillhähnchenstyle auf der der Liege wendet, sondern gerne sehr aktiv auch mit Wassersport. Aber ja, es kam schon vor, dass ich mich mit letzter Kraft zum Strand geschleppt habe und dann musste ich erstmal eine Weile da Sitzen, Energie tanken und mich erholen, bevor der Strandspaziergang beginnen konnte. Ob nun ein Weg, um an den Schönsten stellen, zu verweilen, einzutauchen, und sich treiben zu lassen, oder um die Natur und die Tiere zu beobachten. Auf dass ich Meereskraft tanke und meine kantigen Gedanken rundgespült werden wie spitze Steine in der Brandung.


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