Quelle united-kiosk.de
[GER]
Brandheiße Der Spiegel Reportage
Es war ja schon länger vermutet worden, dass die Pleite von Wirecard nicht nur ein Wirtschaftskrimi ist. Mit den aktuellen Enthüllungen aus Der Spiegel Reportage wird das Ganze endgültig zusätzlich zum Spionagethriller. Auf etlichen Seiten werden die jahrelangen Kontakte des flüchtigen ex Wirecard Vorstands Jan Marsalek zu europäischen Geheimdiensten wie dem österreichischen Verfassungsschutz oder dem russischen FSB und GRU dargestellt. Das Ganze begann angeblich bereits in den 2010er Jahren als Wirecard noch vergleichsweise unbekannt und Marsalek neu im Unternehmen war. Er wird von verschiedenen Kontakten wie ehemaligen Kollegen als eine Art Adrenalinjunkie beschrieben, der machtsüchtig und immer auf der Suche nach dem Kick war. So ließ er sich angeblich von russischen Kontakten nach Syrien einfliegen um dort die Frontlinie im Krieg gegen den islamischen Staat zu erleben.
Unterdessen in der JVA München-Stadelheim
Während dessen sitzt der ehemalige Chef von Marsalek weiterhin in U-Haft und hat sich vor Gericht zu verantworten. Es wird sehr spannend zu sehen, wie die aktuellen Veröffentlichungen den Wirecard Prozess beeinflussen. Denn wenn tatsächlich Marsalek am Ende ein Spion des russischen Geheimdienst ist/war, dann hat Markus Braun möglicherweise doch Recht mit seiner Unschuldsbehauptung was die verschwundenen 1,9 Milliarden angeht.
Persönlich kann ich nicht einschätzen, wieviel des Dargestellten wirklich wahr ist, das wird in der heutigen Zeit ja auch immer schwieriger. Aber es scheint doch recht klare Indizien zu geben, dass Marsalek mit Geheimdienst Leuten bekannt und in entsprechende Vorgänge involviert war. Und da er in der ganzen Zeit im Vorstand von Wirecard saß, scheint auch recht klar, dass es mit seiner Tätigkeit dort zu tun hatte.
Was meint ihr? Habt ihr den Artikel auch gelesen? Meiner Meinung nach lohnt sich das, zumindest mal vom Unterhaltungswert.
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[ENG]
Hot Der Spiegel report
It had been suspected for some time that Wirecard's bankruptcy was not just a business thriller. With the latest revelations from Der Spiegel Reportage, the whole thing has finally become an espionage thriller. On several pages, the years of contact between the fugitive former Wirecard CEO Jan Marsalek and European secret services such as the Austrian Office for the Protection of the Constitution or the Russian FSB and GRU are described. The whole thing allegedly began back in the 2010s when Wirecard was still comparatively unknown and Marsalek was new to the company. He is described by various contacts and former colleagues as a kind of adrenaline junkie who was addicted to power and always on the lookout for a thrill. He allegedly had Russian contacts fly him to Syria to experience the front line in the war against the Islamic State.
Meanwhile in the Munich-Stadelheim prison
Meanwhile, the former head of Marsalek is still in custody and has to answer for his actions in court. It will be very exciting to see how the current publications influence the Wirecard trial. Because if Marsalek really is/was a spy for the Russian secret service in the end, then Markus Braun may be right after all with his claim of innocence regarding the missing 1.9 billion.
Personally, I can't say how much of what has been said is really true, which is becoming increasingly difficult in this day and age. But there seems to be quite clear evidence that Marsalek was acquainted with secret service people and was involved in the relevant processes. And since he was on the board of Wirecard the whole time, it also seems quite clear that it had to do with his work there.
What do you think? Have you read the article? In my opinion, it's worth it, at least for the entertainment value.
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