Was wissen wir über die Liebe?

So viel ist über sie geschrieben worden. Was also gibt es noch zu schreiben? Man erfährt, es kann nichts Neues mehr gesagt, nichts Neues mehr geschrieben werden. Und dennoch schreiben wir immer weiter. Ist Liebe etwas Neues? Liebe ist nichts Neues. Man weiß was Liebe ist. Es ist wohl höchst wahrscheinlich mehr geliebt worden, als Menschen auf dieser Welt gelebt haben und leben. Und dennoch lieben wir weiter, dennoch lieben wir jedes Mal aufs neue, mal bedingungslos und ungebremst, mal kontrolliert, mal hassend zugleich, mal leidend, mal erfüllt von dem Glück, dieses Geschenk erhalten zu haben.

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Was wissen wir über die Liebe? Was wissen wir über die Liebe der anderen? Wir wissen nichts. Wir wissen, was wir nicht wissen, wir wissen nicht, was wir nicht wissen. Das Nichts, das Wissen und die Liebe, das weiß ich und nicht, die sind verwandt. So wie alles verwandt ist. Wie alles sich irgendwie gleicht, und doch nicht. Wenn wir nichts Neues sagen, nichts Neues schreiben können, wie können wir Neues sein, Neues fühlen, Neues erfahren? Leben, so sagt man, ist einzigartig. Und dies ist kein Widerspruch, weil es eben auch nicht so ist: Wir sind einzigartig, und alle gleich. Wir sind Entscheidung und Zufall zugleich.

Kreation und Geschehnis

Die Liebe, die lässt uns gerne von Schicksal träumen, von Bestimmung. Sie motiviert uns, an den Traum, den Wunsch zu glauben. Manchmal führt sie uns ins Glück, manchmal in die Verzweiflung. Alles selbst gemacht, selbst gesteuert, selbst kreiert? Alles passiert, geschenkt, geschehen? Ja und nein zugleich.

Liebe ist Schönheit

Liebe ist Schönheit, ist Erkennen, ist sehen, dass da etwas ist, was größer ist als wir selbst. Sie lehrt uns: Hier ist ein möglicher Weg, der nur gemeinsam zu beschreiten ist. Wir lieben uns selbst, wenn wir in der Lage sind, zu lieben, du und ich zwei Seiten, vieler Saiten, einer „Sache“. Nur:
Wann lieben wir wirklich?
Wirklichkeit ist relativ, so hören wir. Wenn wir bereit sind, wünschen wir. Träumen sie. Vergessen sie. Oder nichts dergleichen.

Wir bewegen uns auf dem Weg, den wir gehen.
Bewegung auf dem Weg.
Bewegung.
Der Weg, der keinen Stillstand erlebt, immer unser, immer Jetzt und nicht.

Das waren wir damals. Das sind wir jetzt. Das sind wir vielleicht, das sind wir morgen.
Was ist Liebe morgen? Ist die Liebe im Gestern dieselbe Liebe, die wir jetzt erleben? Liebe bedingungslos, sagt man. Echte Liebe ist das, weiß man. Vielleicht.

Liebe ...

Es ist kein Kreis, durch den wir unser Geschehen drehen. Es ist keine verbrauchte Liebe, die wir lieben. Denn Liebe ist immer jetzt. Wir erinnern uns vielleicht, wie wir früher liebten. Liebe ist Entscheidung. Leben ist Entscheidung. Alles andere ist Illusion – wie das Leben. Dinge geschehen nicht, wir erleben sie. Die Welt ist Gestaltung. Wir schaffen einen Rahmen. Dieser Rahmen singt zu uns aus jeder Richtung, wie die Arie im Opernhaus. Er erfüllt uns, und wir füllen ihn.

In welchem Rahmen bewegt sich deine Liebe? Siehst du den Sinn? Mit der Liebe, so denke, da hört sich das Denken auf. Da ist ausgedacht, bei der Liebe. Denn die Liebe braucht keine Erklärung für Liebende. Wer liebt, der weiß was Liebe ist. Wer liebt, benötigt keinen Rat, denn der ist überflüssig.

Was wissen wir also über die Liebe?

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