Bereits nach den massenhaften sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Kölner Silvesternacht 2015 hatte sich die Ethnologin und Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Uni Frankfurt/Main, Susanne Schröter, zu Wort gemeldet. In einem Interview mit der "FAZ" hatte sie schon damals die Wirklichkeitsferne der Geschlechterforschung kritisiert und vor einer Verharmlosung z.T. massiver sexueller Gewalt gewarnt, die ein "klares kulturelles Muster" erkennen lasse. Sie forderte bereits damals Konsequenzen für Männer, die einen für unsere Kultur adäquaten Umgang mit dem anderen Geschlecht verweigern.
Der kulturelle Hintergrund dieser Männer liefere ihnen "eine gewisse Legitimation" für sexuelle Übergriffe. Ihre patriarchale Gesellschaftsideologie unterteile Frauen in reine und unreine. Dabei seien nur die Frauen rein, die ohne eigenen Willen ihrem zugewiesenen Mann gehorchen, keine vorehelichen Sexalkontakte pflegten und ihren Körper verhüllten. Zwar legitimiere der Koran diese sexuellen Übergriffe nicht, begünstige sie aber. Denn auch nach dem Koran seien Frauen zum Gehorsam verpflichtet und dürften andernfalls sogar von ihrem Ehemann geschlagen werden. Frauen seien im schariageprägten Familienrecht benachteiligt und hätten auch vor Gericht schlechtere Chancen bei sexuellen Übergriffe Gehör zu finden.
Schröders daraus resultierende Forderung nach einer historisch-kritischen Interpretation mag durchaus der Schlüssel zu einem grundgesetzkonformen Islam sein. Aber diese Vorstellung ist utopisch, solange liberale Muslime, Islamkritiker und Ex-Muslime selbst in Westeuropa um ihr Leben fürchten müssen und die breite Mehrheit der Muslime nicht zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit ihren Positionen bereit ist. Fatal war, daß seitens der etablierten Politik, der Mehrheitsmedien und der Kirchenführung in der Vergangenheit in der Regel die falschen unterstützt und hofiert worden sind. Auch haben sich unter dem Deckmantel des Anti-Rassismus bislang breite Teile der politischen Linken und des feministischen Spektrums mehr mit Unterdrückungsmechanismen und -mitteln (Stichwort Verschleierung) identifiziert als mit den mahnenden Stimmen der Kritiker. Die latente Gefahr, die von den oftmals tiefen kulturellen Gräben zwischen naiv-hilfsbereiten deutschen Mädchen und "Flüchtlingen" ausgehen kann, wurde durch Medien z.T. regelrecht verharmlost.
Da war der Weg nicht mehr weit, daß aus Sexualverbrechen als scheinbar zusammenhanglose "Einzelfälle" deklariert wurden, die von Männern mit einer derartigen, kulturell-religiösen Prägung begangen worden sind. Es sind Mädchen und junge Frauen wie Mia aus Kandel, Maria aus Freiburg und vor wenigen Tagen Susanna aus Mainz, deren grausame Ermordung durch "Flüchtlinge" die in der Öffentlichkeit für Entsetzen sorgte. Doch eines ist im "Fall" Susanna anders: Mit Susanne Schröter bekräftigte erstmal politisch gänzlich "unverdächtige" Wissenschaftlerin den Verdacht, daß diese Tat nun doch kein "Einzelfall" mehr sei. Der mutmaßliche Täter habe keinerlei Respekt vor der deutschen Gesellschaft, Frauen oder der Polizei. Sie spricht von einem "Clash der Kulturen" und fordert sogar, daß die Respektlosen und Integrationsunwilligen unter den "Flüchtlingen" abgeschoben werden müßten.
Schröters Stellungsnahme ging mittlerweile durch so gut wie alle etablierten Medien - die Nazikeule ist noch nicht aufgetaucht. Alexander Dobrindts "Masterplan" umfaßt sogar die "Zurückweisung" sog. "Flüchtlinge" an der Grenze mit ein. Wird jetzt doch noch alles gut? Es wäre sehr schön, wenn es denn wahr wäre. Nur glaube ich nicht daran. Bekanntlich sind bald Wahlen in Bayern und anderswo in Deutschland. Und danach einfach "weiter so"?
Quellen:
- Kölner Silvesternacht : Wie viel Islam steckt im sexuellen Übergriff? ("FAZ")
- „Gemeingefährliche Vielfalts-Propaganda“ auf dem Kinderkanal: Reaktionen von Zuschauern ("Philosophia perennis")
- Steffen Melzer: Weiter auf der Flucht vor der Verantwortung ("Tichys Einblick")
- Forscherin zum Fall Susanna: "Das ist jetzt kein Einzelfall mehr" ("Focus")
- CSU pocht auf Möglichkeit zur Zurückweisung von Flüchtlingen an deutschen Grenzen ("Epoch Times")