Russland nach Elferkrimi im Viertelfinale
Gastgeber Russland hat bei der WM im eigenen Land für eine Überraschung gesorgt. Die „Sbornaja“ warf am Sonntag im Achtelfinale im Moskauer Luschniki-Stadion Spanien aus dem Turnier, behielt nach einem 1:1 nach Verlängerung in einem Krimi im Elfmeterschießen mit 4:3 die Oberhand.
22.31 Uhr
Russlands Traum soll weitergehen
Gastgeber Russland will in seinem ersten Achtelfinal-Spiel bei einer WM seit 32 Jahren (damals noch als Sowjetunion) gegen Mitfavoriten Spanien überraschen und den Traum vom Titel im eigenen Land verlängern. Die 0:3-Niederlage gegen Uruguay im letzten Gruppenspiel dämpft die Euphorie kaum. Im Gegenteil „kann eine solche Ohrfeige zur rechten Zeit nützlich sein“, wie Teamchef Stanislaw Tschertschessow sagte.
Russiches Nationalteam beim TrainingReuters/Gleb Garanich
22.41 Uhr
Voting zum Spiel
Wer steigt ins Viertelfinale auf?
75,32 %
Spanien - die "Furia Roja" entdeckt ihre alten Qualitäten und beendet die russische Euphorie
24,68 %
15.10 Uhr
Spanien ohne Iniesta und Thiago gegen Russland
Ohne Spielmacher Andres Iniesta und Thiago geht Spanien in das WM-Achtelfinalspiel gegen Russland in Moskau. Nationaltrainer Fernando Hierro setzt am Sonntag im Mittelfeld auf die defensiven Akteure Sergio Busquets und Koke sowie auf das offensive Trio mit Isco, Marco Asensio und David Silva.
Für Asensio von Real Madrid ist es der erste Startelfeinsatz bei dieser Fußballweltmeisterschaft. Thiago stand zuletzt beim 2:2 gegen Marokko in der Startformation des Weltmeisters von 2010. In der Abwehr spielt Nacho anstelle von Daniel Carvajal.
15.10 Uhr
Tschertschessow mit Defensivkonzept
Bei Gastgeber Russland verzichtet Chefcoach Stanislaw Tschertschessow in seiner Anfangself überraschend auf Angreifer Denis Tscheryschew. Der Coach lässt sein Team mit fünf Defensivspielern im Mittelfeld und Artjom Dsjuba im Sturm beginnen.
15.50 Uhr
Das Moskauer Luschniki-Stadion ist bereit ...
... die Mannschaften sind es auch. In zehn Minuten geht es los. 78.000 Zuschauer, viele davon im Lager der Gastgeber, können es kaum erwarten.
Russische Spieler beim AufwärmenReuters/Christian Hartmann
Spanische Spieler beim AufwärmenReuters/Maxim Shemetov
15.56 Uhr
Die Hymnen erklingen
Dieses Spiel lassen sich auch die Staatschefs nicht entgehen. Spaniens König Felipe VI. ist im Stadion und lauscht nach der spanischen Hymne auch der russischen. Russlands Präsident Wladimir Putin ist nicht anwesend, dafür Ministerpräsident Dimitri Medwedew.
16.00 Uhr
DAS SPIEL IST ANGEPFIFFEN
Exakt mit dem Anpfiff durch Schiedsrichter Björn Kuipers aus den Niederlanden hallen auch die „Russija“-Rufe durch das Oval. Ebenso intensiv wird auch gleich Spaniens Kapitän Sergio Ramos beim ersten Ballkontakt ausgepfiffen. Erste Anzeichen für ein hitziges Spiel.
16.08 Uhr
Spanien setzt sich fest
Wie nicht anders zu erwarten, bestimmt Spanien die Anfangsphase. Russland zieht sich weit in die eigene Hälfte zurück und überlässt den Spaniern den Ball. Die hatten zu diesem Zeitpunkt 78 Prozent Ballbesitz und viermal so viele Pässe an den Mann gebracht.
16.12 Uhr
1:0 - SPANIEN GEHT DURCH EIGENTOR IN FÜHRUNG (12.)
Was für ein kurioser Treffer: Nach einem Asensio-Freistoß von rechts nach Foul an Nacho springt der Ball von der Ferse von Sergej Ignaschewitsch ins eigene Tor. Der Verteidiger von ZSKA Moskau riss nämlich genau in diesem Moment Sergio Ramos zu Boden, dabei prallte der Ball auf seine Ferse. Es war bereits das zehnte Eigentor bei dieser WM.
16.19 Uhr
Sicher das ungewöhnlichste Tor der WM 2018
Links am Bildrand sind die nach einem Gerangel auf dem Boden liegenden Ignaschewitsch (l.) und Ramos (r.) zu erkennen. Von der Ferse des Russen prallte der Ball jedoch am verdutzt schauenden Igor Akinfejew (M.) vorbei ins Tor.
16.25 Uhr
Spanien kontrolliert weiter das Spiel
Der Schock über das unglückliche 0:1 klingt bei der Mannschaft und den Fans von Russland langsam wieder ab im Luschniki-Stadion. Ein bisschen weiter wagt sich die Elf von Ex-Tirol-Trainer und -Torhüter Stanislaw Tschertschessow heraus, aber gegen die spanischen Ballstafetten hat so noch kein richtiges Mittel gefunden.
16.33 Uhr
Gute Stimmung, trotz russischer Passivität
Ein Drittel der regulären Spielzeit ist absolviert. Bis jetzt ist der Schachzug von Fernando Hierro aufgegangen, auf Isco und nicht Andres Iniesta zu setzen. Aber bis jetzt hat die „Sbornaja“ auch relativ wenig Gegenwehr geboten. Ihre Defensivtaktik wurde durch das Eigentor im Grunde ad absurdum geführt, dennoch überlassen sie den Spaniern das Spiel, was 74 Prozent Ballbesitz für diese beweisen.
16.35 Uhr
Wirklich viel ist nicht los
Den neutralen Zuschauenden ist es nicht zu verdenken, dass erste kritische Meinungen abgesetzt werden.
16.37 Uhr
Erste Chance für Russland (36.)
Kaum geschrieben, ist die letzte Meldung bereits wieder Gezwitscher von gestern. Plötzlich setzt sich Russland im spanischen Strafraum fest. Zumindest kurzfristig, und Alexander Golowin gibt den ersten gefährlichen Torschuss für die WM-Gastgeber in diesem Achtelfinale ab.
16.40 Uhr
ELFMETER FÜR RUSSLAND (40.)
Gerard Pique hat den Ball im Strafraum eindeutig und mit einer „nicht natürlichen Armbewegung“ berührt. Schiedsrichter Kuipers zeigt direkt auf den Elfmeterpunkt, kein Videoschiedsrichter notwendig.
16.41 Uhr
1:1 - RUSSLAND GLEICHT DURCH HANDSELFER AUS (41.)
Staubtrocken lässt Artjom Dsjuba bei seinem Elfmeter Spaniens Torhüter David de Gea keine Chance. Es ist bereits der dritte Treffer bei dieser WM für den 1,96 m großen Stürmer des russischen Erstligisten Arsenal Tula. Dsjuba hatte Pique auch den Ball bei dessen Handspiel angeköpfelt.
16.47 Uhr
PAUSENPFIFF IM LUSCHNIKI-STADION
Angestachelt durch den Ausgleich Russlands hat sich auch Spanien kurz vor der Pause wieder daran erinnert, etwas für das Spiel zu machen. Die Partie nimmt jene Fahrt, die sie über weite Strecken vermissen ließ. Ein taktisch interessante zweite Hälfte steht den Fans bevor.
16.51 Uhr
Die Partie ist wieder offen, und die Fans freut das
1:1! So klingt der Ausgleich bei #ESPRUS hier in der Moskauer Fußballkneipe des Vertrauens: pic.twitter.com/rgxy3pjhx6
17.01 Uhr
Zwei Eigentore bei einer WM sind selten
17.02 Uhr
Russischer Jubel
17.03 Uhr
KUIPERS PFEIFT DIE PARTIE WIEDER AN
Russlands Teamchef Tschertschessow hat zur Pause einen Wechsel vorgenommen. Für den Mittelfeldspieler Juri Schirkow von Zenit St. Petersburg kommt der Verteidiger Wladimir Granat von Rubin Kasan.
17.07 Uhr
Spanien muss nachlegen
Spanien muss in der zweiten Hälfte mit mehr Nachdruck agieren, will die „Furia Roja“ hier nicht die nächste Überraschung abliefern und als vermeintlicher Favorit ausscheiden.
17.13 Uhr
Spanien dreht an der Temposchraube
Die „Furia Roja“ ist zwar noch nicht ganz wild und im Spielrausch, aber die Spanier haben das Tempo erhöht. Über die Seiten werden die Angriffe vorgetragen und wird versucht mit hohen Bällen Verunsicherung im russischen Strafraum zu verbreiten. Doch noch wehrt sich Russlands Defensive mit Erfolg.
17.20 Uhr
Tschertschessow bringt Torjäger Tscheryschew (61.)
Tschertschessow will das Angriffsspiel seiner Mannschaft beleben und bringt Denis Tscheryschew, der bereits drei Tore bei dieser WM erzielt hat, für Alexander Samedow. Bei Spanien heißt es weiter auf eine mögliche Einwechslung von Iniesta warten.
17.24 Uhr
Frische Stürmer für Russland (65.)
Russland hat einen Plan: Torschütze Dsjuba, der viel gearbeitet hat, wird durch Fjodor Smolow ersetzt. Mit seinen neuen frischen Stürmern will Tschertschessow offenbar eine Entscheidung erzwingen. Bei Spanien darf jetzt endlich auch Iniesta ins Spiel. David Silva muss vom Feld.
17.34 Uhr
Geduld ist gefragt
Das Spiel findet zu Beginn der Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit wieder fast ausschließlich in der Hälfte von Russland statt. Die „Sbornaja“ beginnt erst gut 30 Meter vor dem eigenen Strafraum mit dem Verteidigen, ist aber gut aufgestellt. Spanien hat sich festgesetzt, findet aber weiterhin keine Lücke. Wenn es an Kreativität mangelt, ist eben Geduld gefragt.
17.45 Uhr
Aspas mit der Chance auf das 2:1 (85.)
Kurze Aufregung um ein mögliches Handspiel von Eigentorschützen Ignaschewitsch, doch der Ball war mit der Brust gespielt worden. Nach einer kurzen Nachfrage von Spielleiter Kuipers beim Videoschiedsrichter Danny Makkelie (NED) geht die Partie weiter. Kurz darauf hat Iago Aspas mit einem Schuss Richtung untere lange Ecke allerdings seit Langem wieder eine große Chance auf ein Tor (85.).
17.47 Uhr
Die Verlängerung rückt näher ...
... und alle Zuschauer im Stadion sind gespannt, was noch passiert. Vier Minuten Nachspielzeit sind angezeigt.
17.51 Uhr
Letzte Chance für Russland
Nach einem Missverständnis zwischen Dani Carvajal und Marco Asensio hat noch der eingewechselte Smolow eine Tormöglichkeit, doch sein Schuss geht doch relativ weit vorbei. Nur noch wenige Sekunden in der regulären Spielzeit.
17.52 Uhr
VERLÄNGERUNG BEI SPANIEN GEGEN RUSSLAND
90 Minuten haben nicht ausgereicht, vor exakt 78.011 Zuschauern im randvollen Luschniki-Stadion, eine Entscheidung zwischen Spanien und Russland herbeizuführen. Kuipers pfeift vorläufig ab, und einige russische Spieler fallen bereits erschöpft um. Alles in allem war die Partie kein Schlager. Spanien bot Schlafwagenfußball, und Russland konnte offenbar nicht viel mehr bieten.
17.55 Uhr
FORTSETZUNG IN ORF EINS
Für alle TV-Zuschauer noch einmal der Hinweis: Der ORF übersiedelt mit der Livesendung vom Achtelfinale von ORF2 und setzt seine Übertragung von Spanien gegen Russland in ORF eins fort.
17.58 Uhr
Weiter geht’s
Die Verlängerung hat begonnen. Alle neutralen Beobachter hoffen auf eine nennenswerte Qualitätssteigerung bei den Darbietungen von Spanien und Russland. Hier die Statistiken nach 90 Minuten:
18.05 Uhr
WM-Premiere in der Verlängerung (97.)
Zum ersten Mal kommt es bei einer WM zu einer vierten Auswechslung. Das ist in einer Verlängerung mittlerweile erlaubt. Alexander Jerochin kommt für Daler Kusjajew ins Spiel. Russland braucht auch dringend eine Auffrischung. Viele Spieler wirken, als wären sie mit ihren Kräften am Ende. Sie können nur noch selten den Ball halten.
18.11 Uhr
Tore nur im Elferschießen?
Wer die ideenlos vorgetragenen Angriffe der Spanier sieht, fragt sich, wie in dieser Partie noch weitere Tore fallen sollen, wenn es sich dabei nicht um das Elferschießen handelt. Spaniens Teamchef wechselt einen Stürmer aus. Für Asensio kommt Rodrigo.
18.13 Uhr
Kopfball von Pique zu schwach (105.)
Ein Kopfball von Pique fällt zu schwach aus. Akinfejew hält den Ball locker (115.). Kuipers beendet kurz darauf die erste Hälfte der Verlängerung.
18.20 Uhr
Rodrigo testet Akinfejew (109.)
Rodrigo sprintet beherzt auf das russische Tor zu, versetzt mit einem Drübersteiger Ignaschewitsch, scheitert jedoch an Akinfejew. Carvajal vergibt auch den Nachschuss.
18.26 Uhr
Keine Elfer für Spanien (115.)
Pique und Ramos gehen im Strafraum nach Zweikämpfen zu Boden. Doch Kuipers lässt nach kurzer Konferenz mit dem Video Assistent Referee (VAR) weiterspielen. Kein Elfer - zumindest noch nicht. Vier Minuten noch bis zu einem möglichen Elferschießen.
18.31 Uhr
VERLÄNGERUNG VORBEI - ELFERSCHIESSEN FOLGT
Ein Platzregen macht das Spielfeld rutschig, und so kommt es zu keinen gefährlichen Angriffen mehr. Was sich schon länger abgezeichnet hat, tritt ein. 120 Minuten bringen nur ein 1:1. Ein Elfmeterschießen muss über den Sieger und Aufsteiger ins Viertelfinale entscheiden.
18.35 Uhr
Spanien beginnt Elferschießen
Hochspannung hat das Luschniki-Stadion erfasst. Der Münzwurf entscheidet über den ersten Schützen und das Tor, auf das geschossen wird. Spanien beginnt, Iniesta macht sich als Erster bereit.
18.35 Uhr
RUSSLAND GEWINNT ELFERSCHIESSEN
1:0 - Iniesta legt sicher für Spanien vor
1:1 - Smolow kann mit einem scharfen Schuss De Gea bezwingen, der mit den Fingern noch dran war
2:1 - Pique kann mit einem Schuss an die Innenstange wieder für Spanien erhöhen
2:2 - Ignaschewitsch schließt nach weitem Anlauf sicher zum 2:2 ab
2:2 - Koke scheitert mit seinem schwach geschossenen Elfer an Akinfejew
2:3 - Golowin schießt Russland in Führung
3:3 - Ramos gleicht aus, Spanien hat aber einen Elfer mehr
3:4 - Spanien-Legionär Tscheryschew lässt Russland wieder jubeln
3:4 - Aspas scheitert, Akinfejew wehrt mit dem Fuß ab - Spanien ist draußen
18.42 Uhr
SPANIEN IST AUSGESCHIEDEN - RUSSLAND IM FREUDENTAUMEL
Mit einer absoluten Defensivtaktik hat sich Russland letztlich dank der besseren Nerven im Elfmeterschießen gegen Spanier durchgesetzt, die sich über 120 Minuten als zu wenig durchschlagskräftig erwiesen haben. Damit ist nach Weltmeister Deutschland, Vizeweltmeister Argentinien und Europameister Portugal der nächste Titelanwärter ausgeschieden.
18.47 Uhr
Einer von zwei gehaltenen Elfmetern von Akinfejew
Spielszene zwischen Russland und SpanienAP/Victor R. Caivano
Jubel bei RusslandAP/Alexander Zemlianichenko
18.58 Uhr
Sergio Ramos ist trotz des Scheiterns „stolz“
Sergio Ramos zeigte sich im ersten Interview als stolzer Verlierer: „Das ist extrem hart für uns. Wir haben alles getan zu gewinnen, es haben ein paar Details gefehlt. Es war ein starker Gegner, wir haben fast die ganze Zeit dominiert, aber wir wussten, es wird schwierig.“
„Wir haben alles gegeben, wir können daher trotzdem stolz sein. Wir fahren erhobenen Hauptes nach Hause. Ich muss mich von diesem Schlag erholen, aber ich hoffe, dass ich noch einmal bei einer WM spielen werde.“
19.13 Uhr
Spanien spielt sich selbst aus
Sämtliche statistische Überlegenheit hat Spanien am Ende nichts genutzt. 1.140 Pässe haben die Spanier gespielt, im Vergleich zu den 285 Russlands. Aber aller Ballbesitz war am Ende nichts wert, wenn der Zug zum Tor völlig fehlt. Bezeichnend, dass der Treffer Spaniens aus einem Eigentor fiel. Während die Reise für WM-Gastgeber Russland weitergeht, muss sich der spanische Verband fragen, ob es wirklich klug war, den ursprünglichen Trainer Julen Lopetegui zwei Tage vor dem Turnier zu entlassen, weil dieser bei Real Madrid anheuerte. Ersatzmann Fernando Hierro konnte das Team jedenfalls nicht zum Erfolg führen.