ST. Vincent & Grenadines – alte und neue Bekannte (1/14)

Bevor es für uns und damit virtuell auch für Euch so schnell und unerwartet zurück in die wunderbaren Grenadinen geht - was noch bei unserem ersten Besuch im Februar völlig ausgeschlossen schien – möchte ich gerne etwas in eigener Sache voraus schicken.
Wir sind wirklich sprachlos und ehrlich beeindruckt über die Großzügigkeit mit der Ihr auf unseren Unterstützungs-Link reagiert habt, unglaublich, vielen vielen Dank dafür! Waren bisher die (wenigen) Kommentare unter unseren Blogbeiträgen und Videos die einzige messbare Art der „Anerkennung“ für unsere teilweise tagelange Arbeit, sind wir jetzt von der Resonanz überwältigt. Um ehrlich zu sein, hin und wieder waren wir doch arg enttäuscht, so wenig Feedback zu erhalten. Insbesondere wenn man bedenkt, dass bei kosten- und werbefreien Online-Angeboten wie unserem Reiseblog und den dazugehörigen Videos die Anzahl der Kommentare oder Bewertungen so zu sagen die einzige „Währung“ ist. Nach den wenigen Tagen, die seit der Veröffentlichung unserer Kontaktdaten vergangen sind, macht es mich/uns doch ein wenig stolz, welche Reichweite unsere Reisebeschreibungen mittlerweile erreicht haben und wie groß die Freude vieler (heimlicher) Leser darüber ist, mit uns unterwegs zu sein. Danke für die Unterstützung, Danke für die Anerkennung und Danke für die vielen guten Wünsche zu unseren künftigen Abenteuern.

Nun aber endlich zurück nach St. Vincent & Grenadines, endlich zurück nach Süden! Die Hurrikan Saison naht und wir brauchen dringend einen Unterschlupf für uns und SELENE während der kommenden stürmischen Wochen. In allen Wetterzentren weltweit wird für 2020 eine besonders starke Hurrikan Saison vorhergesagt, Zeit also sich aus dem Staub zu machen. Nach vier Monaten auf Dominica lichten wir Mitte Juli endgültig den Anker um in einem Schlag die 160 sm vorbei an Martinique und St. Lucia bis zur Südspitze von St. Vincent in die vorgegeben Quarantäne-Bucht zu segeln. Es ist schon interessant, wie sich die Länge einzelnen Segeletappen irgendwann relativieren: 160 sm schienen auch für uns noch vor drei Jahren auf der Ostsee ein echter Kraftakt und kaum vorstellbar. Mittlerweile freuen wir uns aber auf Törns von 2 – 3 Tagen am Stück, noch dazu da wir soooo lange nicht gesegelt sind. Am späten Nachmittag geht es los, der Abschiedsabend vorher war zu schön und viel zu lange als dass wir hätten tatsächelich wie geplant schon morgens starten können. Die erste Nacht hält uns dann doch ganz schön auf Trab, besonders zwischen den Inseln pfeift der Passatwind mit guten 24 kn, in der Düse kommen auch mal 29 kn zu Stande. Wir kommen trotzdem ganz gut voran und werden mit einem herrlichen zweiten Segeltag beschenkt. Aus der Düse wird ein konstanter Wind, dann ein laues Lüftchen und später fast Flaute. So kommt es wie es bei uns häufiger (eigentlich fast immer) geschieht, wir erreichen St. Vincent erst bei Einbruch der Dunkelheit. Die letzten drei Stunden ist der Wind dann ganz weg. Zu allem Überfluss beginnt es nun auch noch zu regnen und so motoren wir die gesamte Westküste der Insel im Schneckentempo hinunter. 4:00 Uhr morgens in stockfinsterer Nacht kreiseln wir vor der Einfahrt zum Long Island Cut. Wir kennen zwar die Bucht von unserem ersten Besuch und wissen, dass es genügend Mooringtonnen gibt. Jedoch steht auch hier alles unter dem Diktat der Corona-Pandemie, das Einlaufen und Festmachen unterliegt damit auch festgelegten Regeln. Bevor wir uns an eine Tonnen hängen, warten wir also bis es einigermaßen hell ist und uns niemand den Vorwurf machen kann, dass wir uns wie Diebe in der Nacht hier eingeschlichen haben. Das Einreiseprotokoll sieht vor, dass wir uns per Funk anmelden sollen und zum genannten Zeitpunkt mit Maske, Ausweisen und Schiffspapieren an Land gehen dürfen. Dort werden wir von einem „Agent“ in Empfang genommen. Unser Agent heißt Nicole, die uns auch gleich mit 15 weiteren Yachties zum Corona-Schnelltest bring. Der Test dauert nicht lange und das Ergebnis soll uns in spätestens 48 h per Mail mitgeteilt werden – diese Mail haben wir bis heute nicht ;) Nicole erledigt in der Zwischenzeit für uns die Einreiseformalitäten. Am Ende kostet uns der ganze Spaß reichlich 200 US$ (2x PCR Test, 2x Mooringtonne + Agent), im Februar waren es gerade einmal 20 EC$ für das Einklarieren … Einerseits viel Geld, andererseits ersparen wir uns die Quarantäne. Das es auch anders geht, also viel Geld + Quarantäne, werden wir leider auch bald erfahren.

Die wenigen Stunden Wartezeit verfliegen doch recht schnell und das wie erwartet negative Testergebnis wird uns von Nicole per WhatsApp mitgeteilt: „Welcome to SVG, you are free now to travel wherever you want! Have fun and enjoy!“ (Willkommen in St. Vincent & the Grenadines, ihr dürft nun reisen, wohin ihr wollt! Habt Spaß und genießt es). Vielen Dank, gesagt getan. Vorher allerdings steht noch das Verproviantieren auf dem Plan, eine Arbeit zu der ich Martin kaum motivieren kann. Die Liste ist schon recht lang, denn wir wissen mit dem weiteren Weg nach Süden werden die Inseln kleiner, das Angebot ebenfalls und die Preise dafür höher. Obwohl St. Vincent so viel zu bieten hat, wird dies mein einziger Ausflug an Land und wir „verschwenden“ keine weitere Zeit hier. Wir wollen zurück nach Bequia und vor allem in die Tobago Cays, denn derzeit liegt auch das Charter-Buissnes (vermeintlich) am Boden. So eine Gelegenheit, ohne lärmende Bootstouristen die traumhaften Buchten und Strände der Grenadinen zu erleben, wird es wahrscheinlich bzw. hoffentlich nicht wieder geben.

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