Aldi – Psychotrick brachial plump

Dass sie trotz aller Bildung immer noch mit Psychotricks aufs Kreuz gelegt werden, wissen die meisten Konsumenten. Sie nehmen es hin und machen allenfalls Witze darüber. Viele haben sogar eigene Methoden entwickelt, um all die aufgestellten Fallen zu umgehen. Die meisten davon sind mittlerweile bekannt. Da die Mehrzahl der Kunden aber vollkommen unkritisch ist, haben die Vermarkter gewöhnlich ein leichtes Spiel.

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Werbung mit einer Initiative Tierwohl und zerhackter Tierleiche in einer eMail-Werbung von Aldi Süd. Die Quelle wurde nach dem Bildschirmfoto leider sofort gelöscht und auf der Website von Aldi ist es nicht nachvollziehbar. Haben die etwa was gemerkt?

Eine derart plumpe Verarschung wie im obigen Bild, ist sehenswert. Weil der angewandte Trick so unverschämt ist, dass er starke Ähnlichkeit mit Satire bekommt. Wem das bei der oben abgebildeten Werbung nicht sofort auffällt, wer da nicht sarkastisch auflacht, gehört leider zur idealen Zielgruppe.

Früher genügten ein bis zwei Plaketten, um Kunden über einen gewissen Qualitätsstandard zu informieren. Heute, unter augenfälliger Häufung von Lebensmittel- bzw. Tierhaltungsskandalen, reichen die gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsauszeichnungen längst nicht mehr aus. In Zeiten, da der Verbraucher anfängt, deutliche Zurückhaltung beim Einkauf zu zeigen, erfinden Hinz und Kunz des Handels kurzerhand ihre eigenen Qualitätssiegel. Müßig zu erwähnen, dass es sich dabei um gar keine Qualitätsauszeichnung handelt. Es sind vielmehr psychologisch fein austarierte Botschaften, die nicht etwa die Ratio befriedigen sollen, sondern den Kunden auf die Couch legen wollen. Sie sollen damit reingelegt werden, was ich daher als Betrugsversuch werte. Leider sehen das unsere Richter noch anders, denn die Gesetzeslage lässt Unmengen derartiger Täuschungen zu.

Wer den Begriff Tierwohl mit Bildern von Teilen zerlegter, ehemaliger Lebewesen transportiert, wie in der oben abgebildeten Werbebroschüre, braucht wohl selbst zunächst psychologischen Beistand, bevor man auf die Öffentlichkeit losgelassen wird. Einkaufen werde ich bei derartigen Taschentrickspielern garantiert nichts. Auch jeder Metzger hat seine Tricks. Aber die merkt man wenigstens nicht. Die frappierend offensichtliche Verarschung in der abgebildeten Werbung muss man als aufgeklärter Verbraucher einfach sanktionieren. Hier zeigt mir jemand eine Spur zu deutlich, was er von mir als Kunde hält. Rein nichts, außer für stockdumm.

Weil sich wegen des hohen Marktdruckes weder in der Gesetzgebung zu humanerer Tierhaltung, noch in der kriminell kaputt gesparten Hygienekontrolle Grundlegendes verändert hat, muss man heute einfach nur behaupten dass nun alles gut ist. Weil Kunden mit schlechtem Gewissen schlechte Kunden sind. Dummerweise zeigt man mit so einer grottenschlechten Werbung ganz offen, was man vom Urteilungsvermögen seiner Kunden hält. In meinem Fall hatte es eine fatale Wirkung. Dieser Discounter hat sich mit seiner aktuellen Fleischwerbung zum Wochenbeginn aus meiner aktiven Wahrnehmung heraus katapultiert.

Selbstverständlich stehen hinter den ausführenden Agenturen auch examinierte Psychologen. Menschen, die an Universitäten auf Staats- bzw. Länderkosten ausgebildet wurden unter der Prämisse, dass durch gute Bildung die Welt etwas besser wird. Man sollte denen das Examen entziehen, wenn sie mit derart plumpen, nachgerade dummen Täuschungsversuchen ihren potentiellen Kunden signalisieren, für wie doof sie gehalten werden. Wer Menschen austricksen kann, weil man in der Uni gründlich gelernt hat, wie das funktioniert, erhält ein kräftiges Pfui Teufel!

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