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Eine eigene archäologische Stätte entdecken: Teil 2
Die natürliche Umgebung
Die natürliche Umgebung unterstützt Archäologen bei der Lokalisierung von Stätten in mehrfacher Hinsicht. Beispielsweise führten klimatische Veränderungen zur Entdeckung von Standorten am Schweizer Seeufer, die zuvor mit Wasser bedeckt waren. Im Winter 1853-1854 senkte eine Dürre den Wasserstand der Schweizer Seen so weit, dass man an ihren Ufern Spuren früherer Besiedlung sehen konnte. Nach der Entdeckung der ersten Lagerstätte (am Ufer des Zürichsees) wurden die Ufer aller anderen Seen systematisch auf Pfahlbauten untersucht. Wind- und Wassererosion können auch archäologische Stätten offenbaren.
Zürichsee | Quelle
Die Vegetation sollte bei der Erfassung eines Gebietes berücksichtigt werden, da die Variation der Pflanzenarten ein Hinweis auf eine künstliche Veränderung des Bodens sein kann. Es ist bekannt, dass bestimmte Pflanzenarten dort vorkommen, wo der Boden in irgendeiner Weise beansprucht wurde. So wird beispielsweise künstlich beanspruchter Boden in einem trockenen Klima mehr Feuchtigkeit speichern als Neuland, sodass dort Pflanzen wachsen, die mehr Feuchtigkeit zum Überleben benötigen. Aufgrund dieser Unterschiede konnte Gertrude Caton-Thompson beispielsweise alte Wasserfurchen in Fayum (Ägypten) entdecken.
Auch James Denbow gründete einen Großteil seiner umfangreichen Bestandsaufnahme der eisenzeitlichen Stätten im Osten Botswanas auf Unregelmäßigkeiten im Vegetationstyp. Er fand heraus, dass Standorte mit großen Viehdungansammlungen in Tiergehegen heute durch dichte Bestände einer bestimmten Grasart, Cenchrus ciliaris (blaues Büffelgras), gekennzeichnet sind, was die Lage dieser Gehege anzeigt. In Südafrika kann das Vorhandensein von Hundszahngras unter ähnlichen Umständen ein Hinweis darauf sein, dass der Boden beansprucht ist und möglicherweise eine archäologische Ablagerung enthält.
Cenchrus ciliaris (Blaues Büffelgras) | Quelle
Auch in Europa und anderswo sind so genannte "Schnittmarken" ein Indiz für die Existenz archäologischer Lagerstätten. Im Boden über alten Wasserfurchen und Gräbern werden die Pflanzen besser gedeihen, weil der Oberboden tiefer eindringt, andererseits wachsen sie nicht so gut an Stellen, an denen Fundamente von Gebäuden unter der Erde vorhanden sind.
Ein weiterer Verdächtiger: Euphorbia candelabrum
Euphorbia candelabrum ist eine besonders sukkulente Pflanzenart aus der Familie der Euphorbiaceae. Im südlichen Afrika sind diese Bäume sehr oft ein Hinweis auf Veränderungen in Böden und Oberflächen infolge prähistorischer (und oft archäologischer) Aktivitäten. So findet man häufig archäologische Stätten, an denen diese Pflanzen wachsen und unentdeckte Überreste in den unterirdischen Lagerstätten vorhanden sein könnten.
Euphorbia candelabrum | Quelle
Bodenuntersuchungen und Probenahmeverfahren
Feste Denkmäler, wie auffällige Lehmbauten und Steinruinen, sind den Einheimischen oft gut bekannt und können leicht lokalisiert werden. Die systematische Untersuchung des Bodens ist jedoch in der Regel der geeignetste Weg, um archäologische Stätten zu lokalisieren. Durch die mögliche Zerstörung von archäologischen Überresten aufgrund der Entwicklung ist die Notwendigkeit einer systematischen Standorterkundung immer dringlicher geworden. Solche Rettungsarbeiten, die als Bergungsarchäologie bezeichnet werden, erfordern, dass möglichst viele Fundstellen lokalisiert, aufgezeichnet und vor ihrer Zerstörung geschützt werden.
Es liegt auch in der Verantwortung des Archäologen zu entscheiden, ob Baupläne aufgeschoben oder gar geändert werden sollen, wenn wichtige Funde gemacht wurden. Ein Beispiel ist Foz Coa im Nordosten Portugals, wo der Bau eines bereits fortgeschrittenen Staudamms gestoppt wurde, um die Untersuchung und den Schutz der 1994/95 gefundenen paläolithischen Felsgravuren zu ermöglichen.
Bei der Bodenuntersuchung werden in der Regel große Entfernungen zurückgelegt, wobei Fahrzeuge und andere Transportmittel eingesetzt werden können. Bestimmte Teile des Untersuchungsgebietes müssen auf diese Weise ausgewählt werden (Halle 1996:78). Bei den beiden Stichprobenverfahren handelt es sich um eine systematische und eine Zufallsstichprobe. Die systematische Probenahme besteht darin, ein Raster von Probenblöcken über dem Untersuchungsgebiet einzurichten. Jeder der Blöcke ist gleich groß und wird durchsucht.
Probabilistische Stichprobe
Dies ist eine Probenahmestrategie, die nicht durch die Meinung einer Person beeinflusst wird. Auch als statische Probenahme bekannt, beinhaltet sie systematische Probenahmeverfahren.
Alternativ können Stichproben zur Bestimmung des Ortes, an dem die Vermessung stattfinden soll, verwendet werden. Bei dieser Methode werden die Koordinaten der Probenblöcke aus einer Zufallszahlentabelle ermittelt. Leider kann man so wichtige Zonen im Untersuchungsgebiet leicht übersehen, da zufällig ausgewählte Blöcke nicht unbedingt gleichmäßig über die Landschaft verteilt sind. Das Ergebnis ist, dass viele Archäologen auf geschichtete Probenahmetechniken zurückgreifen. Dieser Ansatz unterteilt die Analyse zunächst in geeignete Zonen, wonach innerhalb jeder Zone Stichproben durchgeführt werden.
Systematische Probenahme
Ein Raster von Musterblöcken wird über dem Vermessungsgebiet angelegt und jeder dieser Blöcke wird gleichmäßig verteilt und durchsucht.
Zufallsstichproben
Stichprobenblöcke werden durchsucht. Diese werden durch das Zeichnen von Koordinaten der Probenblöcke aus einer Tabelle von Zufallszahlen festgelegt.
Stratifizierte Probenahme
Das Untersuchungsgebiet wird in geeignete Zonen eingeteilt - oft auf der Grundlage der wahrscheinlichen Lage der archäologischen Gebiete, wonach innerhalb jeder Zone Stichproben durchgeführt werden.
Quellen
Renfrew & Bahn (1996:69-70)
Clottes & Lewis-Williams (1998)
Hall (1996:80-81)
Denbow (1979:405-408)
Folgt mir für mehr Informationen über Archäologie und Geschichte.
Schaut euch meine anderen Posts an:
Werde ein Archäologe oder werde kein Archäologe? – Einführung in die Archäologie Teil 2
Bedeutende archäologische Entdeckungen des 18. und 19. Jahrhunderts
Das Drei-Zeitalter-System: das Stein-, Bronze- und Eisenzeitalter
Ziele und Inhalte der Archäologie - Teil 2: Archäologische Aufzeichnungen verstehen
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