Die Lage am Kryptomarkt hat sich zuletzt wieder eingetrübt. Weder das wachsende Interesse an der Blockchain-Technologie noch der Branchenkongress Consensus oder der achte Bitcoin-Pizza-Day konnten zuletzt für Impulse sorgen. Der Bitcoin nähert sich nun einer entscheidenden Chartmarke.
In der Kryptoszene ist der 22. Mai ein Feiertag: An diesem Tag vor acht Jahren wurde zum ersten Mal überhaupt mit Bitcoin bezahlt. In einem Blogeintrag beim Onlineforum bitcointalk.org hatte der Software-Entwickler Laszlo Hanyecz einige Tage zuvor demjenigen 10.000 Bitcoin geboten, der ihm im Gegenzug zwei Pizzas nach Hause liefern lässt. Zunächst wollte sich niemand auf den Deal einlassen, weshalb Hanyecz am 21. Mai in einem weiteren Eintrag im Forum fragte, ob 10.000 Bitcoin etwa zu wenig seien. Tags darauf, an jenem 22. Mai, ging der damals 18-jährige Jeremy „Jercos“ Sturdivant dann doch auf das Angebot ein, bestellte zwei Pizzas mit seiner Kreditkarte und ließ sie zu Hanyecz’ Adresse in Jacksonville, Florida liefern. Wie vereinbart sendete dieser anschließend 10.000 Bitcoin, die er selbst gemint hatte und die damals insgesamt etwa 40 Dollar wert waren – an Sturdivant. Nach der atemberaubenden Kursrallye in den vergangenen acht Jahren wären die beiden Pizzen nach heutigen Kursen rund 80 Millionen Dollar wert. Die eigentliche Sensation ist aber eine andere: Erstmals wurde der Bitcoin damals gemäß der von Satoshi Nakamoto in seinem Whitepaper definierten Bestimmung als Zahlungsmittel verwendet und ein reales Gut mit einer digitalen Währung bezahlt. Für die Krypto-Community ist der 22. Mai daher ein historisches Datum. Viele sind sich sicher: Ohne Hanyecz’ Aktion wäre der Bitcoin womöglich nie zu dem Phänomen geworden, das er heute ist.
Katerstimmung auch ohne Party
Feierlaune wollte beim Bitcoin anlässlich des diesjährigen Bitcoin-Pizza-Days allerdings nicht aufkommen – im schwachen Gesamtmarkt fiel der Kurs erst unter die 8.000-Dollar-Marke und nach starken weiteren abverkäufen hatte der Bitcoin sein Boden erst bei 7.000-Dollar gefunden. Im Vergleich zu damals, als ein Bitcoin nur den Bruchteil eines Cents wert war, ist diese Entwicklung natürlich trotzdem sensationell. Doch kurzfristiger betrachtet scheint das positive Momentum derzeit wieder zu entweichen und die zwischenzeitliche Erholung bereits Anfang Mai ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Seit der Kurs zum dritten Mal am Widerstand im Bereich von 10.000 Dollar gescheitert ist, dominieren wieder negative Vorzeichen. Sollte bei derzeit seitlichen Bitcoin Bewegung der Tunnel nicht nach unten hin gebrochen werden, wird man erneut mit hoher Wahrscheinlichkeit dieses Jahr den Bereich von 10.000 Dollar testen.
Die Hoffnungen ruhen nun auf der unteren Begrenzung der charttechnischen Unterstützungszone zwischen 7.300 und 7.700 Dollar. Bei der zwischenzeitlichen Konsolidierung nach dem Kurssprung von Mitte April hatte der Kurs dort Halt gefunden. Sollte auch diese Unterstützungslinie reißen, würde sich das Bild deutlich eintrüben – der Rückfall auf das Ausbruchsniveau und in den mittelfristigen Abwärtstrend drohen.
Bitcoin in US-Dollar (1 Jahr)
Seit Jahresbeginn pendelt der Bitcoinkurs in einer Seitwärtsrange zwischen 6.500 und 12.000 Dollar. Die Ausschläge wurden zuletzt jedoch geringer – Anzeichen für einen baldigen Ausbruch?
Bitcoin in US-Dollar (3 Monate)
Die Unterstützung im Bereich von 7.000 Dollar wird bisher gehalten. Spätestens hier sollte der Kurs wieder nach oben drehen – wenn nicht, droht der Absturz in Richtung 6.000 er-Marke.
Rallye fällt in diesem Jahr aus
Auch die Branchenkonferenz Consensus, die in der Vorwoche in New York stattgefunden hat, konnte nicht die erhofften Impulse liefern. War der Bitcoin in den letzten Jahren während und nach der Veranstaltung teils deutlich gestiegen, blieb der erhoffte Boom diesmal aus – trotz eines neuen Teilnehmerrekords. Das mag zum Teil daran liegen, dass Branchenikonen wie Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin die Veranstaltung offen boykottiert haben und die Ergebnisse des diesjährigen Consensus eher mau ausfielen. Verwunderlich, schließlich ist die zugrunde liegende Blockchain-Technologie derzeit eines der heißesten Themen überhaupt. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendein Großkonzern über einen Testlauf mit der Blockchain berichtet – seien es Banken, die damit grenzüberschreitende Transaktionen schneller und günstiger machen, oder Logistik- und Industrieunternehmen, die ihre Lieferketten optimieren wollen. Unbestätigten Gerüchten zufolge könnte Facebook seine Blockchain-Ambitionen mit einer eigenen Kryptowährung ausbauen. Der „FaceCoin“ könnte beispielsweise als Zahlungsmittel innerhalb des Facebook-Ökosystems dienen. Google soll derweil mit einem mehr oder weniger konkreten Jobangebot an Vitalik Buterin herangetreten sein. Bei Amazon ist man bereits einen Schritt weiter: In Kooperation mit dem Blockchain-Start-up Kaleido bietet die Cloud-Tochter AWS ihren Kunden nun vereinfachte, cloudbasierte BlockchainPlattformen an. Der spekulationenumwobene Amazon-Coin zu Payment-Zwecken lässt indes noch auf sich warten.
Hoffnung auf neue Rallye
Die wachsende Akzeptanz der Blockchain-Technologie kann den Kryptowährungen kurzfristig keine Impulse liefern. Der aktuellen Seitwärtsrange dürften höchstens hartgesottene Trader etwas Positives abgewinnen können. Alle anderen brauchen weiterhin Geduld.
30 Jahre später...
SIE: Wo steht unser Bitcoin heute?
ER: Bei 2,5 Millionen USD!
SIE: Können wir jetzt verkaufen? ..du versprichst mir schon seit 2018 eine Weltreise.
ER: NEIN, wir HODLN bis zum Ende!
In diesem sinne schön Bullish bleiben und bitte nicht vergessen für weitere Artikel mir zu Folgen.
Schreibt mir doch in den Kommentar wo seht Ihr den Bitcoin Preis dieses Jahr?!
Über ein VOTE UP würde ich mich sehr freuen!